25. GMP Konferenz in Dresden

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Aus- und Rückblicke von der 25. GMP Konferenz


GMP Updates, Expertenbeiträge und Networking – die 25. GMP Konferenz vom 4.-5. Dezember 2019 in Dresden. Thescon war dabei und stellt die Aus- und Rückblicke zusammen.


Der Veranstaltungsort der 25. GMP Konferenz lag in der Dresdner Altstadt. Da es den Teilnehmern unmöglich war die attraktive Lokation zu erreichen, ohne mindestens einen Weihnachtsmarkt zu streifen oder zu überqueren, konnten die zahlreichen Besucher der Veranstaltung der vorweihnachtlichen Stimmung kaum entgehen. Schon am Vorabend erwies sich einer dieser Weihnachtsmärkte als gute Möglichkeit, den Austausch mit alten und neuen Bekannten der Branche zu suchen.

Der Begrüßung und einleitenden Worten von Reinhard Schnettler, Prof. Dr. Christa Schröder und Dr. Nadine Frankenberg folgten Rück- aus Ausblicke in ausgewogenem Verhältnis.

Dr. Landwehr eröffnete und bot unter dem Titel “GMP, QM und Soft Skills” einen Blick über den Tellerrand der bloßen Befolgung regulatorischer Anforderungen.

In dieser Realität holte Rico Schulze die Teilnehmer rasch wieder zurück. Mit dem unterhaltsamen und aufgrund seines Blicks aus der Perspektive eines ehemaligen Inspektors informierte er über aktuelle Entwicklungen in der GxP-Welt. Serialisierung, die Mutual Recognition Agreements (MRA) zwischen EU und USA sowie die Lieferengpässe im Arzneimittelmarkt waren nur einige der Themen, die im Teilnehmerkreis auf breites Interesse stießen. In diesem wie in weiteren Vorträgen zeigten sich die Verwerfungen, die sich durch die Lunapharm-Affäre ergeben haben.

Anschließend wurden in fünf interaktiven Kleingruppen aktuelle Themen diskutiert. Digitalisierung, Datenintegrität, MRA und Betrachtungen der Lieferkette sorgten für teils lebhafte Diskussionen.

Seit wenigen Tagen Pensionär, verabschiedete sich anschließend Karl-Heinz Menges mit einem Blick auf Datenmanagement / Data Integrity und mit einem Rückblick auf seine Tätigkeit in der Expertenfachgruppe computergestützte Systeme (EFG 11).

Frau Dr. Gabriele Wanninger bot ebenfalls aus der Sicht einer Inspektorin Einblicke in die Überwachung von Wirkstoffherstellern. Stichworte wie “Audittourismus” sorgten für durchaus auch hitzige Diskussionen und Wortmeldungen.

25 Jahre GMP Konferenz war ein willkommener Anlass, auf diese Zeitspanne zurückzublicken. Die Herren Schnettler und Nedvidek erinnerten für einige dieser Jahre an die zeitgeschichtlichen Entwicklungen und Inhalte der GMP Konferenzen. Es war interessant und auch ein wenig erschreckend zu sehen, welche “Dauerbrennerqualitäten” einige der Themen (u. a. MRA) entwickelt haben.

Die Abendveranstaltung im Deutschen Hygienemuseum bot einen lehr- und erkenntnisreichen Rahmen für den Austausch unter den Teilnehmern.

Den zweiten Veranstaltungstag eröffnete Thomas Brückner vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie. Vor allem seine Schilderungen zu Entwicklungen auf europäischer Ebene waren sehr aufschlussreich. Die Diskussion um die Verwendung von Titandioxid, Aide-mémoire zu GMP- und GDP-Inspektionen sowie Erkenntnisse aus den ersten Monaten der Serialisierungspraxis waren einige der von ihm angeschnittenen Themen.

Anschließend konnten sich die Teilnehmer entsprechend ihrer Interessen in diversen “Round tables” informieren und einbringen. Eine dieser Gesprächsrunden wurde von Thescon geleitet. Zum Thema “Künstliche Intelligenz und GxP” wurden sowohl grundlegende Fragen als auch anwendungsspezifische Feinheiten erläutert. Es zeigte sich, dass dieses spannende Thema Potential für weitere Diskussionen bietet. Ein Forum dafür ist das von PTS veranstaltetet Seminar am 31.03. in Wiesbaden.

https://www.pts.eu/angebote/trainings/kuenstliche-intelligenz-ki-in-der-pharmaindustrie_3523.html

Der bereits erwähnte Lunapharm-Affäre, die rapide angestiegene Zahl an erkannten Medikamantenverunreinigungen, Lieferengpässe und auch die Herausforderungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit und mit steigender Skepsis betrachteten negativen Auswirkungen von Medikamenten sind nur einige Beispiele die zeigen, dass die Branche sich auch mit kritischen Stimmen und krisenähnlichen Situationen auseinandersetzen muss. Herr Zimmermann gab dazu Einblicke in die Mechanismen und “Regeln” guter Unternehmenskommunikation. Vor allem die Macht der sozialen Netzwerke sorgt dafür, dass erprobte Wege zur gezielten Information an ihre Grenzen stoßen und dass man sich in diesem Umfeld den technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen stellen muss.

Am Nachmittag nutzten viele Teilnehmer die Möglichkeit zur Besichtigung diverser Betriebe in und um Dresden. Damit fand das vielfältige Programm dieser Jubiläumsveranstaltung ihren gelungenen Abschluss.